Differenzdruckverfahren – Blower-Door-Test
- Ermittlung der Luftdichtheit der Gebäudehülle mithilfe eines Tür-Gebläse-Tests
- Mängel frühzeitig erkennen und Heizkosten sparen
- Überprüfung bei Neubau oder Renovierung sinnvoll
- Präzise Ermittlung schadhafter Stellen und anschließende Abdichtung
Mit Blower-Door-Test die Luftdichtheit der Gebäudehülle ermitteln
Heute sind Maßnahmen zur Energieeinsparung sowie das effiziente Wohnen wichtiger denn je. Aus diesem Grund ist es notwendig, Mängel an Gebäuden frühzeitig aufzuzeigen – das spart unter anderem Heizkosten. Bei einigen Gebäuden kann ansonsten wertvolle Wärme verloren gehen. Wie energiesparend ein Haus beheizt werden kann, hängt maßgeblich davon ab, über welche Dichtigkeit das Gebäude verfügt. Ansonsten kann die erwärmte Luft ungehindert durch winzige Fugen nach draußen gelangen, wodurch kostbare Energie verloren geht und die Heizkosten unnötig in die Höhe schießen.
Umso wichtiger ist es, sein Zuhause – ganz gleich, ob Neubau oder frisch renoviertes Haus – auf seine Luftdichtigkeit hin überprüfen zu lassen. Diese Prüfung findet mittels des sogenannten Differenzdruck-Messverfahren statt. Anhand eines Tür-Gebläse-Tests wird gemessen, wie luftdicht das betreffende Gebäude tatsächlich ist. Schadhafte Stellen werden präzise ermittelt und anschließend abgedichtet, sodass keine Wärme mehr verloren gehen kann.
Zahlreiche Vorteile des Blow-Door-Tests
Durch das zuverlässige Aufzeigen vorhandener Schwachstellen lassen sich Leckagen rechtzeitig erkennen und entsprechend abdichten. Energiekosten werden eingespart und der Wohnkomfort erhöht. Außerdem werden teilweise schwerwiegende Folgeschäden effektiv vermieden.
Durchführung des Blow-Door-Tests
Der beauftragte Handwerker setzt eine undurchlässige Plane sowie einen speziellen Ventilator in den Türrahmen einer Balkontür oder eine gewöhnliche Eingangstür ein. Alle im Gebäude vorhandenen Türen werden geöffnet, während die Fenster geschlossen bleiben. Bei dem Test wird die Luft aus dem Haus gesaugt und der so entstandene Unterdruck kontinuierlich erhöht. Anschließend wird der Druck konstant aufrechterhalten.
In einem zweiten Schritt wird geprüft, innerhalb welcher Zeitspanne wieder Luft von außen in das Gebäude zurückströmt. Der gemessene Wert wird als „Luftwechselrate“ bezeichnet. Wenn diese Rate im Verhältnis zum Volumen des Gebäudes sehr hoch ist, müssen die vorhandenen Lecks gefunden werden. Der Richtwert liegt in diesem Zusammenhang bei circa 50 Pascal bzw. Windstärke 5.
Im letzten Schritt wird Luft mit der Hilfe des Ventilators wieder zurück in das Gebäude geblasen. Dadurch entsteht ein Überdruck, welcher genau gemessen und festgehalten wird. Wenn der ermittelte Wert zu hoch ist, sucht der Fachmann nach den verursachenden Stellen und hält die Ergebnisse fest, um sie später an den Handwerker zu übermitteln.
Blower-Door-Messung im Altbau und im Neubau
Blower-Door-Messung im Altbau
Um vorhandene Lecks in einem Altbau zu finden, sollte das Differenzdruck-Messverfahren angewendet werden. Das Verfahren muss, wenn möglich, vor allen weiteren Baumaßnahmen erfolgen und noch einmal danach. Wenn Fördermittel beantragt wurden, ist die Messung Pflicht.
Blower-Door-Messung im Neubau
Der Test sollte unbedingt bereits vor den Innenausbau durchgeführt werden. Während das Gebäude sich noch im Bau befindet, lassen sich durchlässige Stellen einfacher beheben als zu einem späteren Zeitpunkt. Wer durch die KfW gefördert wird und außerdem eine Lüftungsanlage installiert hat, ist dazu verpflichtet, einen Blower-Door-Test durchführen zu lassen.
Weiterführende Informationen
Die Messung kann in einem Einfamilienhaus bis zu drei Stunden in Anspruch nehmen. In den Kosten enthalten sind die Ortung, das Protokoll, aber auch eine ausführliche Dokumentation sowie ein Zertifikat. Insgesamt belaufen sich die Kosten auf einige Hundert Euro. Doch diese Aufwendungen werden bereits nach wenigen Jahren durch die Ersparnis beim Heizen ausgeglichen. Die Durchführung sollte unbedingt von einem Fachmann vorgenommen werden.
